Ich höre gerade das Buch „Gespräche mit Gott“ und dabei bin ich auf ein wundervolles Thema gestoßen. Es geht um die Symmetrien zwischen Licht und Liebe. Was für ein Eso-Zeug? Für mich nicht mehr…
Lange Zeit habe ich nicht verstanden, wie weißes Licht der Zusammenschluss aller Farben sein kann – wo sollen die denn sein? Dass die einzelnen Farben nur eine Abspaltung aus Weiß sind, wie es z.B. mit einer Linse „gespalten“ werden kann, hat eine ähnliche Erkenntnis ausgelöst, wie der folgende Vergleich.
Liebe ist die Summe aller Gefühle – genau wie Weiß die Summe aller Farben ist.
Bisher habe ich Thesen wie „Liebe ist die universelle Kraft“, „Alles ist Liebe“, „Liebe ist das höchste Gefühl“ nie wirklich verstanden… Es klang schön, etwas kitschig und anfangen konnte ich damit genau…. nichts.
Wenn ich ehrlich bin, auch mit der neuen Erkenntnis bin ich noch nicht ganz angekommen, diese Thesen für mich völlig zu übernehmen – doch ein ganzes Stück weiter.
Der Weg der Seele
Abstrakt gesagt, unsere Seele strebt nach völliger Liebe. Um diese erfahren zu können, müssen wir alle Gefühle einmal erlebt haben. Gefühle wie Hass, Ehrfurcht, Trauer, Freude, Glückseligkeit usw. sind nicht die Abwesenheit von Liebe, sondern Liebe ist die Summe aller Gefühle.
Wie sollten wir Mitgefühl für etwas zeigen, wenn wir gar nicht wissen, was es bedeutet?
Beispiele, die früher für mich schon schlüssig waren, sind z.B. wie soll ich etwas gut finden, wenn ich nicht wüsste was schlecht ist? Wie sollte ich fröhlich sein, wenn ich nicht weiß, was traurig sein ist? Eine Ausprägung unserer Dualität – es gibt zu allem immer zwei Seiten.
Nur wir Menschen urteilen über alles und jeden – und das vor allem viel zu schnell. Wenn jemand anderes nicht unserer Ansicht ist, nicht genau so handelt, wie wir es würden, so halten wir dies für falsch. Noch drastischer wird es beim Thema Glaube – andere Glaubensrichtungen oder auch nur, ob jemand an höhere Mächte glaubt oder sich diesen völlig verschließt… es sind schon ganze Kriege entstanden, nur weil Menschen darüber urteilten.
Unsere Seele sammelt über mehrere Inkarnationen ihre Erfahrungen. Deshalb müssen wir in diesem Leben nicht alle Gefühle durchlaufen, doch hilft uns das Erleben neuer, uns zu entwickeln.
Persönliche Erfahrungen
Ich kann nur für mich sprechen – im Berufsleben habe ich früher sehr deutlich erlebt, was Macht bedeutet. Der Machtposition anderer zu unterliegen und dann selbst Macht anderen gegenüber auszuüben.
An vielen Stellen verurteile ich heute Machtsysteme, doch gleichzeitig kann ich erst seit meiner eigenen Erfahrung wirklich nachvollziehen, worum es geht. Per se ist Macht nichts Schlechtes und auch nichts Gutes. Bei dem, was mit Macht veranstaltet wird, bin ich schon wieder anderer Ansicht, doch auch das sind nur Bewertungen meinerseits.
Wenn jemand traurig, böse, fröhlich oder verzweifelt ist – er macht immer eine Erfahrung! Im NLP gibt es eine schöne Vorannahme und diese lautet: Jeder handelt immer nach seiner besten Option.
Mir gab diese Vorannahme bereits viel Frieden im Umgang mit anderen Menschen. So hilft es mir auch, etwas Gutes im Erleben von „anderen“ Gefühlen zu sehen.
Der Umkehrschluss von „ich muss Hassen, um Lieben zu können“, ist für mich nicht sehr stimmig. Doch weiß ich, dass im Augenblick von Hass, Liebe zuzulassen, eine sehr heilsame Tätigkeit ist.
Wichtig ist es für mich immer, nicht in diesen Zuständen zu verweilen. Wenn jemand zum Beispiel trauert, so arbeitet er etwas auf. Dabei ist manchmal auch ein tiefes Tal notwendig, um wirklich heilen zu können. Doch darf das Ziel sein, da raus zu kommen und wieder Liebe in sein Leben zu lassen.
Für mich gibt es seit heute die weiße Liebe, sie erinnert mich an die Vielfalt in der Liebe und im Leben. Und dennoch bin ich mit diesem Thema noch nicht ganz im Reinen… wird mich also sicherlich noch eine Weile begleiten…
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